Schon zu Beginn meiner Schwangerschaft habe ich mir eine selbstbestimmte Geburt gewünscht. Viele negative Geburtsberichte haben zu diversen Gesprächen mit befreundeten Hebammen und Müttern geführt woraufhin ich immer mehr Interesse dafür entwickelte mein Baby in den eigenen vier Wänden zur Welt zu bringen.
Die Suche nach einer Hebamme gestaltete sich zunächst schwierig, weshalb ich einfach mal über das Internet im näheren Umkreis gesucht habe. Dort fand ich die Telefonnummer von Nadja. Der Kontakt war schnell und unkompliziert hergestellt. Nach dem ersten Gespräch freute mich schon auf den ersten Besuch von Nadja um über dieses Thema zu sprechen.
Die warme und freundliche Art vom Telefon bestätigte sich dann auch bei unserem ersten Treffen. Mein Mann stand dieser Idee zunächst neutral gegenüber, war nach Nadjas Erläuterungen aber auch sofort bereit diesen Weg mit mir zu gehen. Nadja gab uns das Gefühl sich gut auszukennen und auf keinen Fall ein Risiko eingehen zu wollen. Wir fühlten uns bei ihr gut aufgehoben und unterstützt diese Reise zu wagen.
Von da an kam Nadja regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen. Zunächst hatte ich parallel dazu noch Untersuchungen bei meinem Gynäkologen. Zum Ende der Schwangerschaft hin aber vertraute ich allein auf Nadjas Hebammenwissen. Relevant waren für mich hauptsächlich die Kindslage sowie der allgemeine Schwangerschaftsverlauf. Auch ich wollte kein Risiko eingehen. Der Wunsch nach einer Hausgeburt ja, aber nicht wenn ein Risiko für mich oder das Baby besteht.
Wir erhielten eine „Check-Liste“ von Nadja was wir alles für die Geburt besorgen mussten. Die Liste war sehr übersichtlich und Nadja erklärte alles so, dass wir wussten was wofür benötigt wird und was auf uns zukommt. Da ich mir eine Geburt im Wasser schön vorgestellt habe, hielt ich Ausschau nach einem Geburtspool. Wie es der Zufall wollte kannte Nadja eine Frau die ihren Pool verkaufte. Und so kam ich schnell und unkompliziert auch zu diesem J
Die Wochen vergingen und ich hoffte, dass meine Schwangerschaft die 38. Woche erreicht – ab da begann Nadjas Rufbereitschaft. Zwei Wochen vor dem errechneten Termin, jedoch spät genug dass das Baby gesund zur Welt gebracht werden kann. Die Tage vergingen… und dann war es soweit: meine Fruchtblase platzte an einem Sonntagabend. Und ich? War total entspannt. Warum? Weil Nadja mir erläutert hatte, was ein Blasensprung bedeutet, wie viel Zeit ich danach habe,… Ich freute mich einfach auf das bevorstehende Ereignis. Es war 20 Uhr am Abend. Wir riefen Nadja an und erzählten ihr was geschehen war. Diese antwortete, dass ich mich jetzt einfach schlafen legen und abwarten darf. Sie kommt am nächsten Morgen bei uns vorbei. Falls die Wehen zwischenzeitlich stärker werden sollten, sollen wir uns nochmal melden. Wir bauten in Ruhe unseren Geburtspool auf, legten die süßen Babykleider bereit und was wir sonst noch alles benötigen. Wir legten uns schlafen.
Gegen 3 Uhr nachts wurde ich etwas unentspannt…hatte ja noch keine Erfahrung mit Wehen und mit dem Gebären schon gar nicht. Mache ich hier wirklich das richtige? Wie konnte ich so eine Entscheidung beim ersten Kind treffen? Die anderen sind nach einem Blasensprung direkt in die Klinik gefahren… Gefährde ich mein Baby? Wir entschlossen uns, Nadja anzurufen. Im Nachhinein denke ich: arme Nadja, in dem Moment war es mir aber einfach super wichtig. Nadja wurde von unserem Anruf natürlich geweckt, blieb aber trotzdem ganz entspannt und lieb und beruhigte mich.
Als sie dann am nächsten Morgen kam hatten die Wehen aufgehört – na toll. Jedoch war der Muttermund schon ein paar Zentimeter geöffnet. Die fast schlaflose Nacht war also nicht umsonst – Glück gehabt J Nadja untersuchte mich und hörte die Herztöne des Babys ab. Alles in Ordnung. Sie beruhigte mich und hielt mich an abzuwarten, mein Körper wisse genau was er täte. Sie hatte noch ein paar Mamas zu besuchen – ich ließ sie mit einem guten Gefühl fahren. Ich wollte mich ablenken. Also tat ich was ich gerne mache: Marmelade kochen J
Zwei Stunden später, mitten im Einkochen gingen dann auf einmal wieder Wehen los – in drei Minuten Abständen und so intensiv. Mein Mann rief Nadja an und diese versprach gleich loszufahren. Als sie eintraf hatte ich es mir auf meinem Pezziball bequem gemacht. Nadja war ganz lieb und ruhig und gab mir ein gutes Gefühl. Ich lies mich von meinem Körper leiten und folgte meiner Intuition welche Position mir während der Wehen und auch dazwischen gut tat. Ich spürte die zunehmende Intensivität und freute mich mein Baby bald in den Armen halten zu können.
Nach ein paar Stunden verlies mich etwas die Kraft, ich hatte ja nicht viel geschlafen, und auch vergessen zu essen (das passiert mir sonst NIE J). Ich erinnere mich wie ich zu Nadja sagte dass da ja auch gar nichts vorwärts geht und wie lange das Ganze noch dauert, dass ich langsam müde und kraftlos werde. Nadja munterte mich auf. Sie massierte mein schmerzendes Steißbein mit einer wärmenden Creme. Das war wie Wellness. Eine Frau die für mich da war, als ich Unterstützung benötigte. Was für ein schönes Gefühl. Sie hörte zu, was ich zu sagen hatte. Sie war während der Geburt wie eine gute Freundin die mich bei meinem Vorhaben unterstützte und das mit allem was ihr zur Verfügung steht.
Es lag sehr viel Wärme in der Luft. Ich fühlte mich die ganze Zeit über bestens aufgehoben. Nadja ließ mich einfach machen, ich fühlte mich frei. Sie gab mir Tipps was ich noch machen könnte. Ich war dankbar für diese Tipps. Ich legte mich zwischenzeitlich in meine Badewanne um zu testen ob ich überhaupt Lust auf Wasser habe – dies war der Fall, juhu J Irgendwann gab Nadja den „Startschuss“ dass wir das Wasser in den Pool einlassen können. Ich freute mich schon sehr auf mein warmes Wasser.
Im Pool fühlte ich mich leicht, hatte viel Platz und probierte ein paar verschiedene Positionen aus. In den Wehenpausen konnte ich mich dank der zuvor erlernten Hypno birthing-Methode sehr gut erholen und etwas Kraft tanken. Nadja ließ mich und meinen Mann die Wehen in Ruhe erleben und veratmen. Es gab im Pool selbst keine vaginalen Untersuchungen. Nadja hörte stattdessen immer wieder die Herztöne ab. Sie sagte so lange das Baby keinen Stress hat ist auch alles in Ordnung. Irgendwann verließ mich wieder die Motivation – es ging ja schließlich gefühlt nichts vorwärts. Nadja meinte dann ich könnte mal fühlen, ob ich etwas in mir ertasten kann. Ich traute mich nicht – hatte Angst dass da noch nichts zu fühlen ist und ich doch schon müde werde… Dann dachte ich mir, dass Nadja das ja aber nicht ohne Grund sagt und wagte es dann doch – und: wunderschön…ich fühlte den haarigen Kopf meines Babys und dass es schon weit unten im Geburtskanal liegt und wir schon einen großen Teil der Reise geschafft haben. Ab da war die Motivation wieder entfacht und meine Müdigkeit vergessen. Ich nahm die Position ein die mir angenehm war und veratmete ein paar weitere Wehen. Als ich den Pressdrang verspürte kam Nadja zu uns und maß die Herztöne, da diese letzten Zentimeter ja mit die stressigsten für das Baby seien. Ich sollte Presswehen veratmen – oh nein! Wie kann Nadja das nur verlangen dachte ich, folgte ihr aber da ich ihr vertraute. Sie wusste was zu tun ist. Sie zeigte mir eine andere Position auf, in welche sie meinen Mann einbaute. Er stand hinter mir am Pool und unterstützte mich dadurch, dass er mich festhielt. Mein Mann war da, Nadja war da und mein Baby gleich bei mir. Es war alles ganz intensiv und wunderschön. Natürlich tat es weh, aber ich fühlte mich so wohl und gut betreut. So hatte ich es mir gewünscht. Nach ein paar Presswehen war mein Baby geboren. Nadja fragte ob ich sie nicht aus dem Wasser nehmen möchte J Ich war so überrascht und überwältigt dass ich zuerst gar nicht realisiert habe, dass mein Baby da ist
Ich nahm die Kleine hoch und Nadja half mir sie mir auf die Brust zu legen. Nadja hatte Handtücher auf unserem Kamin warm gemacht die sie holte und über uns legte. Mein Baby war ruhig. Nadja massierte ihren Rücken und nach ein paar Sekunden schrie sie – es war ein gesundes Mädchen. Mein Mann und ich konnten diese ersten Momente in Ruhe mit unserem Baby erleben. Die Nachgeburt gebar ich nach ein paar Minuten ebenfalls entspannt im Pool. Elena wurde an ihren Papa übergeben und Nadja half mir aus dem Pool. Sie war ganz vorsichtig was gut war – mein Kreislauf war etwas im Keller. Unser Baby war die ganze Zeit bei uns mit ganz viel Körperkontakt. Nadja meinte dass Bonding so viele Vorteile habe, vor allem auch in Bezug auf die Stillbeziehung. Nach ein paar Minuten auf dem Sofa war wieder alles in Ordnung. Nadja untersuchte mich auf Geburtsverletzungen, wog unser Baby und half uns sie anzuziehen. Nadja begleitete mich zum ersten Toilettengang, zeigte uns wie man richtig stillt und nahm sich Zeit für all unsere Fragen und was wir sonst noch los werden wollten J Mein Mann hatte unter der Geburt eine Geburtssuppe gekocht, da ich mir diese gewünscht habe um schnell wieder zu Kräften zu kommen. Als alle versorgt waren saßen wir drei zusammen im Wohnzimmer, unsere Kleine Elena lag zwischen uns und wir genossen die Suppe und freuten uns über diese wunderschöne und besondere Reise.
Nadja verabschiedete sich von uns. Da wir eine andere Nachsorgehebamme hatten, kam diese am nächsten Tag. Nadja war es aber wichtig selber auch nochmal zu uns zu kommen und das tat sie auch. Es war schön Nadja wieder zu sehen – wir waren und sind ihr wirklich sehr dankbar.
Wir können Nadja zu 100% weiterempfehlen. Sie strahlt so viel Ruhe und Wärme aus und man hat das Gefühl dass sie auch wirklich weiß, wovon sie spricht und was wann zu machen ist. Wir hatten ein schönes Geburtserlebnis und dazu hat sie einen großen Teil beigetragen.
Mück = Glück 🙂